Lucas Hajda
(OStR Mag. Josef Hajda, aus dem Jubiläumsbuch „50 Jahre UKJ Bruck/Leitha)
Die Begeisterung für Basketball ist sicherlich durch die Vorbildwirkung seiner Eltern – Pioniere des Brucker Basketballsports, Vereinsgründer – entstanden. Von klein auf stand Lucas – noch vor seiner Volksschulzeit – schon im Turnsaal und versuchte in der Halbzeit eines Matches bereits mit dem „großen“ Ball in den Korb zu treffen.
Mit 8 Jahren fing er zu trainieren an, mit neun spielte er das erste Mal Meisterschaft. Obwohl 2 – 3 Jahre jünger als die anderen Spieler, durfte er in der Knabenmannschaft mitspielen. Sein erster Meistertitel 1977 war der Landesmeistertitel im NBBV mit der Knabenmannschaft unter Trainer Ernst Saibl.
1980 wurde der talentierte Brucker Basketballer in das österreichische Jugendteam berufen. Die größten sportlichen Erfolge im Verein erreichte Lucas mit den Jugendmannschaften:
1981 Staatsmeister des ÖBV – Trainer Mag. Manfred Lohr
1982 Staatsmeister des ÖBV – Trainer Johann Kranabeter
1982 Bundesmeister der Schulen Österreichs mit dem BG Bruck/Leitha
1983 Schulweltmeisterschaften in Graz – Wahl in das All-Star-Team
Das BG Bruck/Leitha erreichte unter 16 Teams den 8. Platz. Coach – Mag. Josef Hajda
Nach der Matura 1983 war es für Lucas klar, dass eine sportliche Weiterentwicklung nur mehr bei einem Bundesliga A-Verein erfolgen konnte. Für 2 Jahre wird seine neue Heimstätte UKJ Möllersdorf und er erringt 1984 mit seinem neuen Verein den österreichischen Juniorenstaatsmeistertitel. Am Ende der 2. Spielsaison wurde Lucas bereits in das österreichische Herren-Nationalteam einberufen und es kam zu einem Transfer nach Klosterneuburg. Von 1986 – 1990 errang er mit BK Klosterneuburg fünfmal den österreichischen Staatsmeistertitel.
Ein schwerer Autobusunfall (August 1990) in Ungarn bei Györ mit BK Klosterneuburg beendet für über ein Jahr die sportliche Karriere. Lucas hatte durch den Unfall vier gebrochene Brustwirbel erlitten – es bestand Lähmungsgefahr. Eine 7-stündige Operation im LKH Eisenstadt hatte einen hervorragenden Ausgang und bald konnte er mit einem genau dosierten Rehabilitationsprogramm beginnen. Sein Optimismus, sein Wille, sein positives Denken waren ungebrochen. Er wollte wieder seinen geliebten Basketballsport ausüben.
In der Spielsaison 1991/92 kehrte Lucas wieder zu seinem 1. Bundesligaverein nach Traiskirchen zurück – zu UKJ Möllersdorf. Dort spielte er noch 10 Jahre erfolgreich in der Bundesliga; der schwere Unfall hatte „Gott sei Dank“ keine sportlichen Nachwirkungen. Lucas gewann noch 2 österreichische Meistertitel – 1994 und 2000 – und wurde 3mal österreichischer Cup-Sieger – 1996, 2000 und 2001.

7.035 Punkte konnte er für seine Mannschaft erzielen, davon 951 getroffene 3-Punkte-Würfe, womit Lucas jedes Jahr (trotz zweier Amerikaner) bester „3er“-Schütze der Traiskirchner wurde. Auch sein Freiwurfschnitt von 88% war Spitze in der Bundesliga.
Eine enorme physische Leistung war der Umstand, dass Lucas 10 Jahre lang 6mal in der Woche 100 km mit seinem Auto zum Training und zu Meisterschaftsspielen nach Traiskirchen fahren musste. In der österreichischen Nationalmannschaft brachte er es auf über 100 Teamberufungen. Sein Abschiedsspiel in der Herren-Nationalmannschaft – 15 Jahre Teamspieler – war das Spiel Österreich gegen Griechenland (EM-Qualifikation) 70:77, wobei er wie so oft glänzen konnte. Nach dem Spiel fragte ein begeisterter Zuschauer: „Warum hört dieser Spieler eigentlich auf?“
Es waren familiäre Gründe, die Lucas 2001 nach 17 Jahren erfolgreicher Bundesliga seine Karriere beenden ließen.
OStR Mag. Josef Hajda